USA


Utah II bis Nevada -30.07.19
Für die weitere Strecke durch Utah suchen wir die kleineren Strassen mit wenig Verkehr. Diese führt uns durch div. National Forest wie z.B. den Manti-La Sal, den Fishlake sowie den Dixie N.F. und dem nördlichen Teil vom Zion N.P. Hier gibt es Campingübernachtungen für wenig $.
Nach ein paar Tagen am Panguitch Lake zieht es uns allmählich Richtung Las Vegas. Ein Entscheid, den wir schon bald bereuen, denn sobald wir die Berge und Wälder verlassen sind die Temperaturen so warm, fast nicht zum Aushalten. Die Wüste kommt immer näher, die Landschaft wird öde und die Luft flimmert über dem Asphalt. Am Quail Lake ist es irgendwie aushaltbar unter der Markise oder im Wasser und oft weht ein leichter Wind über den See. Am Lake Mead jedoch ist auch der Wind heiss, da ist der uns bekannte warme Föhn nur ein laues Lüftchen. Wir fühlen uns wie in einer Trockensauna und werden so richtig aufgeheizt! Erfrischen können wir uns lediglich am und im See, dafür steht dann der Röno  an der prallen Sonne und hat dann schon mal 48°C ebenso heiss innen wie aussen. Ein Eimer Wasser und ein Waschlappen stehen Tag und Nacht bereit um unsere Haut etwas anzufeuchten. Das Tshirt tauchen wir ab und zu ins Wasser und ziehen es so „pflotschnass“ wieder an. Kühlt richtig gut für einen Moment.  
Ja ihr habt recht, im Jahr 2017 da hätten wir gerne etwas wärmere Temperaturen gehabt, jetzt haben wir sie! Schlimmer kann es nicht mehr werden und darum sind wir bereits
1 Woche vor Abflugdatum in Las Vegas. Eine Nacht auf dem Camping beim Hotel Circus Circus, genügt uns und wir ziehen um in ein Motel mit Klimaanlage. So bleibt uns genügend Zeit den Röno für die nächsten 2 Monate zu rüsten, putzen, Esswaren ausräumen, Kühlschrank abtauen und alles Nötige für den Heimaturlaub zu packen.
Danach tauchen wir ein in eine andere Welt, diejenige von Las Vegas Glitzer und Glamour. Erstaunt und überwältigt sind wir von der Grösse der Hotels, dem Reichtum, Prunk und Glitzerwelt, dem Sein und Schein, den vielen Besuchern und der unglaubliche Bekleidungstrends.

 

Der Heimaturlaub ab 1.8.19 naht und die Tage so kurz davor vergehen viel zu langsam. Wir freuen uns riesig auf unsere liebe Familie, die treuen Freunde und viele Bekannte wieder zu sehen.
Deshalb gibt es auch eine Berichtepause bis wir dann anfangs Oktober wieder „on the road“ sind.

Colorado -15.7.19

Ich hab wieder einmal Zeit und Lust etwas über unsere Reise zu schreiben. Wir sitzen im Röno in einem National Forest beim Cleveland Reservoir, auf 2565m und es regnet!

Rückblickend besuchten wir im State Colorado einige touristisch bekannte Orte wie z.B. die Skigebiete Aspen, Copper Mountain und Frisco, fahren dann an Vail und Beaver Creek vorbei, da es wie aus Kübeln schüttet. Die Orte sind gestaltet wie Arosa, St. Moritz etc. In den letzten Jahren etablierte sich auch hier der Sommersport d.h. Mountainbiken, Klettern und Wandern. Nach dem extrem strengen Winter sind viele Trails noch schneebedeckt oder von Lawinen verschüttet und noch geschlossen, die die offen sind begeistern uns. Wir fühlten uns halt schon fast wie in den Schweizer Bergen.

 

Wir entfliehen den Touristenströmen und fahren auf eher abgelegenen, aber sehenswerten Strecken entlang dem Colorado River, schlängeln den Strassen an kleineren Flüssen entlang, finden eine sehr schöne Strecke auf einem alten Bahntrassee, erklimmen Pässe und erreichen wieder höhere Lagen bis zum Rocky Mountain National Park von Colorado.
Unterwegs machen wir Halt in hübsch restaurierten Minendörfern, alten Goldgräberstädten mit unzähligen Spielcasinos und schlendern durch verträumte kleine Ortschaften.
Wettermässig erlebten wir jede Jahreszeit vom Schneesturm mit vereister Strasse nach Aspen und nur gerade 4°, über Regenfälle bis zum heissen Tag mit fast 40°. Für die kälteren Tage schätzten wir die gemütliche, warme Stube in unserem Röno sehr, die warmen Tage verbrachten wir draussen im Schatten. Bei gerade mal 20% Luftfeuchtigkeit war die Hitze ohne Schweisstropfen gut aushaltbar!
Die Nächte campen wir oft in den State Forest, meist gratis oder für wenige Dollar, oder auf primitiven Campings ohne Dusche. So schätzten wir die Gegend mit den heissen Quellen, davon haben wir drei gefunden und nutzten diese „Badewanne der Reisenden“ ausgiebig.
Im Dorf Frisco mit Blick auf die noch schneebedeckten Gipfel der 3000er und direkt am See, wollen wir eine Nacht bleiben und finden zu unserem Glück noch einen Platz, bleiben dann eine ganze Woche! In dieser Woche ist der Nationalfeiertag der 4. Juli und „Alle“ Amis sind unterwegs. Die Parade und das Dorffest am 4. Juli, die Begeisterung der Amis mit Fähnli, Bekleidung und Hüte in den Nationalfarben sowie die guten Margaritas erstaunten und erfreuten uns prüde Schweizer. Die Gespräche mit den anderen Campern aus Houston Texas, Hawai, sowie die freundschaftliche Begegnung mit Sonja und David aus Denver bleiben uns nachhaltig in Erinnerung.
Köbi fühlt sich auf dem Bike besser als zu Fuss (die Verletzung ist recht gut geheilt), so erstrampeln wir die ausgesprochen tollen Trails in der Gegend. Staunend verweilen wir beim riesigen Bikepark und bewundern die Dreikäsehoch, die unermüdlich die Hügel rauf und runter fahren oder gar mit dem Laufvelo gehen!
Der Abschied vom Campingwart Greg, der uns eine Tafel Schweizer Schockolade schenkt, fällt uns echt schwer. Ein so freundlicher, zuvorkommender älterer Herr bemüht sich täglich über 6 Monate im Jahr, den Platz und die Toiletten sauber zu halten. Er hat einen Dank verdient.
Nach dieser Erholungswoche geht es weiter, einige hundert Meilen westlich zum Colorado National Monument, dann Grand Junction mit Hot Springs, über die Strasse 31 nach Price und in den Manti-La Sal National Forest. Unterwegs begrüssen uns mal eine Gruppe Hirsche resp. Elks wie diese hier genannt werden, dort blickt uns ein Pockhorn Deer entgegen, beim Biken sahen wir die weissen Bergziegen ganz nah und ohne Scheu. Immer wieder beobachten wir die putzigen und flinken Streifenhörnchen (Chipmunks), die neugierigen Squirrls und die Hasen, die ungeniert auf den Campings umherhüpfen. Ein Reh hält sich einige Zeit auf unserem Platz direkt neben Röno auf und lässt sich nicht stören. Der Weisskopfseeadler kreist über dem Platz und lässt sich von den frechen Raben vertreiben. Ab und zu schwirrt ein Kolibri ganz nah am Röno, hält beim leuchtend roten Schweizerfähnli inne und fliegt dann rasch weiter. Die Natur ist so greifbar nah und vielfältig, dass wir auch die blühenden Blumen, Sträucher und die leuchtenden Farben der frischen Espenblätter bestaunen und festhalten.
Einige Tage bleiben wir im National Forest, direkt an der Offroadstrecke für Quad und Endurofahrer und erkunden diese Wege auch mit unseren Bikes. Mit der Markise als Sonnenschutz vor Hitze und Regen sowie dem in Ecuador gekauften Mückennetz, das uns vor den unberechenbaren, stechenden Mückenschwärmen schützt, sitzen wir mitten in der Natur und geniessen die schöne Reisezeit.

Arizona/Utah -18.06.19
Die folgenden Tage lassen wir es ganz ruhig angehen. Köbi hat sich eine Wadenmuskelzerrung zugezogen, muss einige Tage an Krücken gehen und auf längere Wanderungen verzichten.
Die Route 9 zum Zion N. P. ist von spannenden Felsgebilden und wie „gestriegelten“ Felsen, sowie Sandsteintürmen und hohen roten Felswänden geprägt. Die Sonne stand genau richtig und wir genossen die Fahrt. Das Gebiet um den Eingang zum Park ist sehr touristisch und regelrecht voll. Die Bustour durch den Park zwischen den richtig hohen Felswänden war beeindruckend. Danach folgte ein schöner Streckenabschnitt, der uns zum Bryce Canyon führte. Auf dem Camping etwa 20km vor dem Park bestaunen wir die orange leuchtenden, uns umgebenden Sandsteinhügel, die in der Abendsonne fast golden erscheinen. Eigentlich waren wir nicht vorbereitet auf die Landschaft, die uns im Bryce Canyon erwartet. Umso mehr beeindruckt waren wir von der Schönheit dieses Ortes. Was die Gewalten wie Wind und Regen in dieser Region anstellten ist ein Wunderwerk der Natur. Diese Formationen, Türme, Löcher, Bogen, Tunnels, Kathedralen etc. sind einfach atemberaubend. Nach einem Spaziergang der Klippe entlang mit Blick auf die Landschaft und den unteren Wanderweg war für mich klar, diesen Weg muss ich begehen. So machte ich mich 2 Tage später, früh am Morgen, auf den Weg und vergnügte mich gute 3 Std. in diesem Labyrinth. Gefühlte hundert Mal anhalten, Fotoapparat zücken oder einfach nur stehen bleiben, innehalten und diese atemberaubende Schönheit geniessen. Zurück oben am Rim ist ganz klar, diese Tour muss auch Köbi erleben, wir kommen wieder!
Die Scenic Byways (so werden die Schönsten Streckenabschnitte in den States bezeichnet) Nr. 12 über Escalante nach Torrey, dann die Nr. 24 bis Hanksville und Nr. 95 über Mexican Hat bis zum Monument Valley waren sehr abwechslungsreich und führte uns durch wunderschöne Landschaften. Durch dunkelgrüne Wälder, an kleinen Seen vorbei, über einen 3000m hohen Pass gefolgt von weiten Ebenen und wüstenähnlichen Abschnitten. Unterwegs gab es einiges an sehenswerten Formationen und Parks, den Stellplatz bezogen wir dann zuvorderst an der Klippe im Gooseneck State Park. Von dort aus sahen wir 4-5 Schlaufen des San Juan Rivers, der in einer Tiefe von über 100m unten dahin floss. Die anschliessende Fahrt durch das Monument Valley bewältigte Röno souverän, trotz sehr schlechten Strassenverhältnissen. Die Jeeptour war uns jedoch wirklich zu teuer, denn für 190 Dollar hätten wir auch nicht mehr gesehen.  Wir waren wieder sehr früh unterwegs, d.h. um 7Uhr Eintritt in den Park und vor dem Mittag wieder draussen, so konnten wir den grössten Touristenströmen ausweichen. Ist ja nicht verwunderlich, wir sind nicht die Einzigen, die diese Naturwunder in Arizona und Utah besichtigen möchten. Vermutlich sind alle Nationen der Welt hier vertreten und erfreuen sich der Natur.
Wir bleiben einige Tage in der Gegend von Moab, besuchen den Arches N.P mit seinen imposanten Steinbrücken und Tunnels, das Canyonland, den Deadhorse Point und machen eine gemütliche Fahrt dem Colorado River entlang und über den La Sal Loop. Die besten Fotos zu all diesen Punkten findet man zu Hauf im Internet, unsere sind nur ein kleiner Ausschnitt der ganzen Pracht.
Das Wetter ist sonnig und bis 35° mit einigen Wolken und Gewittern am Abend. Der Regen hat uns jedoch nur 2x erreicht, ansonsten konnten wir das Schauspiel aus der Ferne beobachten. Wir haben miterlebt, wie ein trockenes Flussbett von einer Sekunde zur anderen zu einem reissenden Fluss wurde, was uns tief beeindruckte und uns Gänsehaut verursachte.
Kulinarisch verwöhnten wir uns mit einem Joghurtglace, ein dickes Steak vom Feuer sowie eine Lasagne. Das erste Mal seit 3 Jahren (!) konnten wir Rhabarber kaufen und die Wähe mundete uns sehr!!


Freudiges Ereignis

 

 

Entschuldigt, ich habe Euch vorenthalten, dass unsere liebe Schwiegertochter Tamara am 09.04.2019 Zwillingen das Leben geschenkt hat und Philipp nun Vater von 3 Girls ist. Amy und Mia sind wohlauf und die „Grosse“ Nora kümmert sich rührend um ihre Schwestern.
Nun freuen wir uns doppelt und dreifach auf unseren Sommerurlaub wieder in der Schweiz!


Die Bilder des Grand Canyon folgen bald!


Wetterkapriolen, Expo, Grand Canyon -31.05.19

 

Ja das Wetter können wir leider nicht beeinflussen! Im sonst stets trockenen Arizona erlebten wir in den letzten Wochen wirklich alles an Wetter, vom Schneesturm mit Temperaturen um 0° über Graupelschauer, Hagel, peitschender Regen und strahlendster Sonnenschein und Wärme bis 25°. Dies an manchen Tagen sogar alles nacheinander.
Für die Overlander Expo hielt das Wetter eigentlich wieder gut, gegen die Kälte kleideten wir uns notwendigerweise in mehrere Schichten. Trotz der niedrigen Temperaturen war es ein grossartiges Erlebnis mit 380 Campern einen Wald zu teilen, durch die unzähligen Reihen von Ständen mit über 400 Anbietern zu schlendern, einigen Reiseberichten zu lauschen und überall etwas Smalltalk zu machen. Natürlich haben uns die Offroadangebote interessiert, jedoch nicht die grossen Neuheiten entdeckt. Wir haben diese 4 Tage richtig genossen.
Am Montagmorgen fühlten wir uns im tiefsten Winter, es schneite, der Wald und die Wege waren bereits weiss und es war empfindlich kalt. Die Voraussichten waren für die ganze Woche ähnlich, so beschlossen wir wieder südlich nach Phoenix zu fahren und noch nicht zum Grand Canyon. Und da, jupii! war es doch schon wieder 20° mit leichtem Wind und einiger leichter Bewölkung. Wir genossen einige Tage in den National Forest. Da wir nun im Besitz der Karten sind für die Offroader, kennen wir auch die einfachen, ruhigen und gratis Stellplätze mitten in der Natur.

Nach erneutem Aktualisieren des Wetter-Apps sind die Voraussichten für den grossen Park gar nicht schlecht. Also fahren wir wieder nördlich über einsame Landstrassen, besuchen den riesigen Meteorkrater und schon erreichen wir Tusayan, das Dorf kurz vor dem Grand Canyon. Da es ein wirklich strahlend schöner Sonntag war, packten wir die Velos aus und fuhren damit zum Canyon, waren ja nur ca 10km hoch. Sicher hatte es schon viele Touristen und auch Amerikaner, denn am Montag war ein Feiertag. Wir genossen den Tag, die Ohh und Ahh Aussichten und beschlossen uns doch noch zu informieren, ob wir einen Schlafplatz unten in den Phantom Ranch bekommen. Doch damit wir auf die Warteliste kommen müssen wir am nächsten Tag um 5.30 Uhr bereit stehen, denn um 6.00 öffnet das Office. Also Wecker auf 5.00, anziehen und losfahren, anstehen (wir waren die Einzigen!), eintragen lassen und erst danach frühstücken. Jetzt sind wir auf der Liste, haben aber noch keine Zusage. Positiv wie wir eingestellt waren machten wir unsere Rucksäcke für eine zweitägige Tour startbereit, nachdem wir uns noch mit ein paar Snacks eingedeckt haben. Das Wetter war alles andere als schön, wieder so ein Tag mit Aprilwetter! Auf dem Camping im Park bekommen wir glücklicherweise einen Platz, so dass wir am nächsten Morgen schon etwas näher sind und erst um 6.00 Uhr aufstehen müssen, denn um 6.45 fällt der Entscheid, ob wir die Wanderung starten können. Der Schlechtwettertag war so schnell vorbei, da wir uns die verschiedenen Filme im Visitercenter anschauten, uns in den Souvenirshops umsahen und mit den Shuttelbussen die Gegend erkundeten. Am Nachmittag dann zeigte sich die Sonne wieder und die Stimmung über dem Canyon änderte sich erneut. Was für ein Erlebnis.
Am nächsten Tag Sonnenschein und dann die Bestätigung, ja ein Bett ist für Euch reserviert! Jupii, dann die Wanderschuhe festschnüren, uns in Schichten kleiden und den Rucksack aufpacken, Röno auf einem sonnigen Platz abstellen und los runter über den South Kaibab Trail. Nach 4 Std und 1400 Höhenmeter weiter unten kommen wir am Colorado River an und die Phantom Ranch liegt in Reichweite. Die Beine sind schwer, der Rücken und die Schultern schmerzen etwas und der Gedanke an den morgigen Aufstieg hinterlässt etwas Unbehagen. Schaff ich das? So gut trainiert bin ich doch gar nicht. Die Gespräche mit anderen Wanderern, die gute Stimmung, das schmackhafte Essen und die Gemütlichkeit in dieser tollen Natur lassen alles Andere vergessen. Die Gedanken sind wieder beim Canyon, diese hohen Felswände, die Millionen alten Steinschichten, die unterschiedlichen Farben, die blühenden Blumen und Sträucher und das frische Grün unten im Tal auf 762 m, einfach fantastisch. Tagwache war dann um 4.30, Frühstück um 5.00 und los geht’s für uns um 5.35! Strahlender Sonnenschein und wolkenloser Himmel, was will man mehr! Gerechnet haben wir mit ca. 8-9 Std. und lassen es ganz gemütlich angehen und nehmen den Bright Angel Trail für den Aufstieg. Köbi gibt mir ab und zu die erreichten Höhenmeter an und im optimalen Schritt stetig voran stiegen wir hoch und höher. Die Landschaft ändert sich, viel grüner, mehrere Bächlein zu überqueren und Abschnitte, die nicht steil waren. Lange Zeit waren wir ganz alleine unterwegs und jeder hing seinen Gedanken nach. Erst auf den letzten 3 Meilen, einem beliebten Kurztrail, nahm die Zahl der Spaziergänger von oben merklich zu. Der Endspurt ging nochmal richtig in die Beine, denn auf den 3 Meilen waren noch 600 Höhenmeter zu bewältigen. Überglücklich erreichen wir den South Rim, den obersten Punkt auf 2215m kurz vor Mittag. Was war das für ein Erlebnis! Danach fahren wir zum Campingplatz, leisten uns eine warme Dusche und waschen auch gleich die Wäsche und bestellen danach im General Store eine Familienpizza zum Mitnehmen. Unser Platz bei Tusayan mitten im Wald ist noch frei und wir geniessen den Nachmittag und lagern unsere müden Beine hoch.
Am nächsten Tag planen einen Ruhetag, doch gegen Mittag sind wir wieder unterwegs, doch noch ein Souvenir kaufen, dann zum Desert View Point, der 40km ausserhalb liegt und dort nochmals die Aussicht bestaunen. Es regnet mal wieder und wir haben erneut Glück auf dem Camping und finden einen Platz. So können wir zu Fuss zum Sonnenuntergang und mit den Velos zu den naheliegenden Aussichtsplattformen. Grand Canyon – ein wirklich einmaliges Erlebnis!


Indianerfest und Parks – 12.05.19

 

Nein, wir haben nicht immer nur schönes Wetter! Über die Ostertage wehte ein starker, teils kühler Wind und einige Gewitter zogen über uns her, so dass wir froh waren um den kuschelig warmen Röno.  Auch in den nachfolgenden Parks bewegten sich die Temperaturen von 4-8° morgens bis 25-30° nachmittags und unbeständiges Wetter mit Regenschauern teils vermischt mit Hagel. Wir kleideten uns einfach in diverse Schichten, ein täglich mehrfaches An- und Ausziehen.
In Albuquerque besuchten wir das Powwow Indianerfestival mit tausenden von Mitwirkenden und Besuchern. Es war ein tolles, friedliches und farbenfrohes Fest und für uns ein einmaliges Erlebnis. Wir genossen die Atmosphäre vor allem rund um die Halle mit den Gruppen, die ihre Tänze draussen aufführten. Die bunten Kostüme und der aufwändige kostbare Kopfschmuck mit echten Federn war eine Augenweide. Da wir hier in Amerika eher wieder zu den „kleinen“ und „schmalen“ Erdenbewohnern gehören, wurde uns die Sicht in der Halle meist verdeckt, so dass unsere Plätze oft leer blieben. Ein gelungener Anlass. Mehr Fotos und Infos findet ihr unter www.powwow.com.
Wir besuchten die Old Towns von Albuquerque, Santa Fe und Taos und kamen uns vor wie in den alten Wildwest Filmen sowie in eine Zeit vor 100 Jahren zurückversetzt. Uralte Kirchen, schön restaurierte Gebäude und neu erstellte Hotelkomplexe im alten Baustil, viele Galerien und noch mehr Souvenirshops verschönern die Touristenpassagen.
In den Naturparks packt uns das Bewegungsfieber und wir verbringen einige Tage in der Abgeschiedenheit mit Wandern und Feuer machen und grillieren.
Danach besuchen wir die eher touristischen Naturphänomene  wie die Tent Rocks zeltförmige Auswaschungen aus dem Gestein, den Bandalier N.P. mit Felshöhlen und schönen Wanderungen, wir fahren über eine alte Stahlbrücke und bestaunen die Konstruktion und die Tiefe der Schlucht des Rio Grande, danach Mesa Verde, den bekanntesten Park mit Felshöhlen, den Chelly Canyon eine imposante  Schlucht mit roten Steinformationen sowie den Petrified Forest mit den versteinerten Bäumen. Wir sind spürbar nicht mehr alleine unterwegs, wir bewegen uns auch nicht in den grossen Besucherströmen, es hat einfach auch ein paar andere Interessierte. Und wie oft werden wir angesprochen woher wir kommen und wie wir unser Auto in die USA gebracht hätten. Meist sprechen sie uns sogar in Deutsch an und erzählen: ich war 1 Jahr in St. Gallen oder Zürich, sogar in Zurzach war eine Dame, oder sie beschreiben uns eine toll erlebte Ferientour durch die herrliche schöne Schweiz!
Wieder in Arizona versuchen wir dem schlechten Wetter auszuweichen, was uns oft, aber nicht immer gelingt. Bei diesem Wetter habe ich (Alice) doch tatsächlich einen Schnupfen bekommen, der ganze 1 ½ Tage anhielt, von wegen nie krankJ! Wir sind halt so Schönwetter verwöhnt!

USA, Arizona – New Mexiko -19.04.19

 

Der Grenzübertritt von Mexiko in die USA bei Lukeville, State Arizona, verlief wirklich problemlos. Kaum 15 min. und schon waren wir eingereist und unser Visum ist jetzt 1 Jahr gültig!
Erstaunlich, wie unterschiedlich doch die beiden Nachbarländer sind. Sofort fällt auf, dass die Strassenränder wieder sauber sind und nicht mit Müll zugepackt, die Strassen sind sehr breit und in gutem Zustand. Es hat auch keine streunenden oder nachts bellende Hunde mehr. Dies schätzen wir doch sehr!! Das Aufsuchen des ersten WC’s zeigt auch ein anderes Bild; Plättliboden, gut abschliessbare Türen an den Toiletten, Papier vorhanden und kann wieder runtergespült werden, Wasser läuft und alles sauber und gepflegt. Auch die Angestellten in den Visitercenter sind sehr zuvorkommend, „welcom to the states“ und Informationen reichlich vorhanden. Die Stellplätze in den Nationalparks sind grosszügig bemessen und mit Grünstreifen getrennt, toll. Nach nur wenigen Meilen erreichen wir auch schon den ersten Nationalpark, den Orgelpfeifen Kaktus Park. Gewöhnungsbedürftig ist, dass die Nationalparks „durchfahren“ werden können und selten jemand zu Fuss unterwegs ist. Auf unserer ersten Biketour müssen wir die Velos zwar einen grossen Teil des Weges stossen, da wir ausgerechnet die Bergtour erwischt haben, Training für Arme und Beine! Das Wetter ist traumhaft schön, die Temperaturen tagsüber 30° und nachts um die 10° mit 25-30% Luftfeuchtigkeit. In Tucson ist viel los und wir verfallen in einen kurzen Kaufrausch, denn die Supermärkte sind riesig und es locken so viele Angebote. Danach besuchen wir das Air and Space Museum, erwandern den Sabino Canyon und die blühende Sonora Wüste mit den Saguaro Kakteen. Wir fühlen uns sichtlich wohl in dieser Gegend. Nach ein paar Tagen befahren wir den Apachetrail, der uns in die Nähe von Phoenix und dann zum Roosevelt Staudamm bringt. Wir geniessen die Fahrt durch die Wüstenlandschaften und die einsamen Berggebiete mit riesigen Kupferminen, „easy und chillig“.
Und schon sind wir im State New Mexiko und bei den Gila Cliff Dwellings. In den Felshängen des Canyon besichtigen wir alte Höhlenbehausungen aus den Jahren um 1280, mit eingezogenen Abtrennwänden. Beeindruckende Arbeit von damals. Da es in der Nähe heisse Quellen hat bleiben wir 2 Nächte auf dem kleinen Camping und verbringen viel Zeit in den „Badewannen der Reisenden“. Auf gut 2000müM ist es doch empfindlich kühl am Morgen(2°) und bedeckter Himmel, so dass wir die Wärme des Wassers sehr schätzen. Tags darauf dann auf 1200m in Deming haben wir wieder sommerliche Temperaturen, jedoch weht stetig ein recht kräftiger Wind. Hier befindet sich ein riesiges Weinanbaugebiet, so dass wir auch an einer Weindegustation teilnehmen und selbstverständlich ein paar Flaschen kaufen.
White Sands National Monument, ein sehenswertes Dünengebiet mit weissem Gipssand. Nein kein Salzsee und auch kein Schnee, sondern durch den Wind zu feinem Sand geblasenem Gips. Blendend schön. Am Nachmittag treffen wir zufällig ein Berner Reisepaar und verbringen einen schönen Abend mit Ursula und Markus am Lagerfeuer mit grillieren und tratschen.
In der nächsten Ortschaft lernen wir, wie die Pistaziennüsse wachsen und auf wie  viele Arten diese Nüsse Verwendung finden. Hmmm das Glace und die Guetzli waren sehr lecker.
Eine Tagesfahrt führt uns durch schöne Föhrenwälder wieder über einen Pass 2500müM in die Ebene nach Carlsbad. Ein durchaus lohnender Besuch waren die Carlsbad Höhlen, ein Unesco Weltkultur Erbe. Ein schöner Fussweg führt runter in die Höhle in 260m Tiefe. Einige Höhlen haben wir doch schon gesehen, diese übertrifft jedoch alles Vorherige. Gute 2 ½ Std. Zeit benötigt man, um die Höhlen zu besichtigen. Die Grösse und Höhe der Hallen, die vielfältigen Tropfsteingebilde und die Dimensionen sind einfach überwältigend. In der grossen Halle kann man bis zu 400m weit sehen. Was die Natur unter der Erde zu bieten hat ist einfach fantastisch. Am Brantley Lake verbringen wir gemütliche Ostertage.