Anchorage bis Fort Nelson

 

Auf der Rückfahrt kurz vor Anchorage, in Girdwood, fahren wir mit der Luftseilbahn zum Alyeska Mt. Ski- resp. Wandergebiet hoch. Von unten sahen wir schon Nebelschwaden und es war recht trüb. Oben angekommen war es dicker Nebel, der sich auch in den kommenden Stunden nicht lichtete. So gab es weder schöne Aussicht noch eine Wanderung, sondern gemütlich ein Glas Weisswein und etwas zu Essen. In Anchorage machen wir eine Stadttour mit dem Trolley und erhalten viele Informationen über die Stadt und das grosse Erdbeben 1964. Später besuchen wir ausgewanderte Schweizer, Verwandte von Gaby und Cornel. Yolanda zeigt uns die Stadt aus ihrer Sicht und wir haben uns sehr viel zu erzählen. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft. Erst am nächsten Nachmittag verlassen wir die Stadt und begeben uns auf den Glen Hwy.
Das Wetter ist wieder einmal sehr regnerisch, somit gibt es Fahrtage. Kurz vor dem Matanuska Gletscher klart es auf und wir haben tolle Sicht auf den nahen Gletscher. Immer wieder erstaunt es uns, wie wenig Verkehr auf den Strassen herrscht. 175km fahren, sehen kein Haus oder Dorf unterwegs, keine Tiere oder Menschen, nur viele Wälder, Wasser und Berge. In Tok, einem Kreuzungspunkt auf der Strecke machen wir 2 Tage Pause. Wir rüsten uns für den „Top of the World Hwy“ der uns nach Dawson City bringt. Eine wunderschöne abwechslungsreiche Strecke, meist auf dem Bergrücken mit fantastischer Weitsicht. Ein Stop in Chicken ist ein Muss. Eine alte Goldgräbersiedlung speziell gestaltet mit vielen Hühnermotiven als Souvenir. Jedoch hat es kein einziges lebendes Huhn im Ort, dafür gab es die grösste und beste Zimtschnecke der Welt! Wir lernen Walda und Walti kennen, ebenfalls Langzeitreisende aus Hausen AG und verbringen zusammen einige schöne Stunden mit interessanten Gesprächen, wir freuen uns auf eine Fortsetzung.
Und schon geht es über die Grenze wieder nach Kanada.
Nächste Sehenswürdigkeit ist Dawson City. Über den Yukon River brachte uns eine Fähre und schon folgt der erste Stop beim historischen Feuerwehrmuseum. Wir erhalten eine persönliche Führung mit vielen Informationen zu den Fahrzeugen und Pumpen. Danach fühlen wir uns in die Goldgräberzeit zurück versetzt. Im Dorf gibt es nur Naturstrassen und Holzstege führen an den Häusern und Shops vorbei auch der Baustil von damals wird beibehalten.
Bald schon sind wir wieder unterwegs und fahren die ersten 100km des Dempster Hwy. Richtung Inuvik bis zum Nord Folk Pass. Wieder ein Tag Regen, Nebel und kalt, so dass es keinen Spass macht weiter zu fahren. Zumal der Röno so richtig vom Schlamm eingesaut wird, bis zu den Türfallen ist er voll Matsch!
Somit kommen wir schneller voran und bald schon erreichen wir erneut Whitehorse. Nach einem ausgiebigen Besuch des Wildtierparks gehen wir erneut baden. Die Eclipse Hot Springs laden ein um auszuspannen, einzuweichen. Nach einem fantastischen Abendessen übernachten wir auf einem Parkplatz bei einem alten Dampfer. Der Besuch der Fischleiter für die Lachswanderung war sehr spannend, eine junge Dame erklärte uns das Leben und die Wanderung der Lachse. Leider sind sie noch gut eine Woche entfernt und wir sehen diese nicht live. Regen, Regen, Regen 9° kalt, solches Wetter haben wir doch einfach nicht verdient. Röno freut es, nach einigen Stunden sieht er schon wieder recht gut aus, der Schmutz wurde weggewaschen. Also ab weiter südlich. Kurze Spaziergänge werden zum Spiessrutenlauf gegen die Mückenplage. Macht überhaupt keinen Spass, hoffentlich verschwinden diese Plagegeister bald. Danach erreicht uns der Sommer auch noch. Innerhalb von 2-3 Tagen haben wir schönes Wetter, Sonne und 30° jupii! Wir baden ausgiebig in den heissen Quellen von Liard und suchen Schutz in unserem Mückenzelt.  Weiter geht’s auf dem Alaska Hwy., einem abwechslungsreichen Streckenabschnitt mit vielen Seen, Flüssen, Passstrassen bis auf 1295m und einigen Baustellen, die nur mit einem Begleitfahrzeug passiert werden durften. Die Bisonherden liegen entspannt am Strassenrand, vor allem Muttertiere mit den Jungen. Die männlichen Tiere sehen wir meist nur Einzeln unterwegs.  Später steht eine Bärenmutter mit Drillingen am Wegesrand und wir können das Herumtollen und Spielen der Kleinen beobachten. Es gibt wieder mehr Tiere zu sehen wie z.B. einen Vielfrass, zwei junge Kojoten, einen Fuchs und diverse Rehe.
Die nächsten Orte Fort Nelson und danach Fort St. John nutzen wir um einzukaufen und aufzutanken und uns zu rüsten für die nächsten Etappen, die uns in eher abgelegenere Regionen führt. Wir sind froh schon auf der Rückreise zu sein, denn uns kommen diverse Gruppen mit bis zu 25 von den grossen Wohnmobilen entgegen. Yukon und Alaska boomt auch bei den Amerikanern und Kanadiern!

Kenai Halbinsel

Die Wetteraussichten für die nächsten paar Tage war nicht gerade vielversprechend. Regen ist angesagt und wieder kühlere Temperaturen. Was soll‘s – weiter geht’s! Wir wollten die Gletscher bei Portage sehen, bei viel Nebel und Wolken war die Sicht gleich null. Wir erwischten gerade das passende Zeitfenster um durch den einspurigen Tunnel nach Whittier zu fahren, ohne Anstehen. Welch ein Gefühl in diesem Tunnel, fährt man doch im Eisenbahntunnel und auf oder neben den Schienen. Nach ca. 15 Min. erreichen wir Whittier und den Campingplatz. Alles im Regen, bedeckt und eher ungemütlich. Trotzdem erkunden wir das Dörfli mit den Souvenirshops und kleinen Beizli. Länger als eine Nacht bleiben wir nicht und fahren am nächsten Tag wieder zurück. Das Wetter bessert sich immer mehr und auf dem Sterling Hwy südlich machen wir noch eine Wanderung beim Russian River und steigen auf zum Wasserfall. Nach 3.5km auf schönem Waldweg finden wir den unscheinbaren Wasserfall resp. die Stufe, bei der wir die Lachse beobachten konnten beim Versuch über diese Stufe hoch zu springen. Rechte Brocken von Fischen waren dabei und nur wenige schafften es in dieser Zeit. Am Fluss stehen die Fischer fast Schulter an Schulter um den besten Fang zu machen. Die Lachsfang-Saison hat begonnen. Über die Ortschaft Kenai geht’s zum Captain Cook Discovery Camping, der wieder mehr nördlich liegt. Dort geniessen wir ein paar Tage den Camping und den Strand mit den extremen Gezeiten. Die Strandspaziergänge waren ausschliesslich der Steinsuche gewidmet, ich konnte mich fast nicht beherrschen. So viele schöne, unterschiedliche Exemplare waren dort zu finden.
Danach erreichten wir den westlichsten Punkt des Kontinentes in Ninilichik. Der Besuch am Strand war ein Schauspiel sondergleichen. Ein grosser Holzertraktor mit riesigen Rädern fährt bei Ebbe raus ins Meer und holt die Fischerschiffe zurück an Land. An diesem Tag mussten sie etwa 25x raus.
Einen weiteren Höhepunkt der Reise erlebten wir dann am südlichen Zipfel der Halbinsel, in Homer Split. Zu äusserst auf der Landzunge erwischen wir den letzten Platz auf dem Camping und erhalten sogleich von anderen Schweizer Reisenden den Tipp für die Bärentour mit JBear Tours. Wie ja schon einige wissen, war diese Tour ein grosser Erfolg. Ein riesiges Erlebnis, wir sehen 15 Bären in diesen 4 Stunden. Was heisst sehen – wir stehen mittendrin! Zuerst standen wir mit angehaltenem Atem und unsicher dabei, mit der Zeit erlebten wir die Gelassenheit der Tiere und wurden auch entspannt und überglücklich. Die Bären lassen sich nicht stören bei der Muschelsuche und die Bärenmutter zeigt dem einjährigen Jungen wie diese Suche funktioniert und gibt ihm immer wieder eine Muschel ab. Die andere Bärenmutter mit dem Frischling zeigt sich unbeeindruckt von uns um wühlt sich durchs frische saftige Gras. Als krönenden Abschluss der Tour begaben wir uns in Pub zu Salty Dawn zum Apero. Auch eine von unseren Dollarnoten hängt jetzt in diesem Laden! Überhaupt ist Homer sehr auf die Touristen ausgerichtet. Viele farbige, kleine schmucke Häuschen bieten Kunst-, Handarbeiten, Ramsch oder feines Essen oder italienischen Kaffee an. Es lebt hier von den Touristen und den Fischern. Diese fischen riesige Heilbutt oder Lachse aus dem Meer. Spannend zu sehen, wie diese dann gewogen und filetiert wurden.
Auch wenn wir dieselbe Strecke bis Anchorage zurückfahren müssen, dieser Abstecher hat sich alleweil gelohnt. 

Als Nachtrag hier noch das Bild des Mt. Denali, den wir auf der Weiterfahrt ja doch noch gesehen haben.

Yukon – Alaska

 

Nächstes Ziel war Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon. Wir sind gerade rechtzeitig da um den Start des Yukon River Quest zu erleben. Etwa 150 Boote, d.h. Kanus, Kajaks, Standups usw. waren am Start für die 715km lange Tour auf dem Yukon River bis nach Dawson City.  Die Schnellsten schaffen das in ca. 40 Stunden. Verrückt was! Wir bestaunen die Boote, die Ausrüstung und die Ideen, wie die Verpflegung am einfachsten erreicht wird und nicht etwa noch ins Wasser fällt. Alles war akribisch geplant und befestigt. Hut ab vor diesen Athleten! Hier treffen wir Igi, einen „Alaska-Experten“ aus Zug und verbringen einige schöne und interessante Stunden zusammen.
Von Whitehorse fahren wir auf dem Alaska Hwy über Tok nach Fairbanks. Das Wetter ist gut, so dass wir entschieden hatten zuerst hoch nach Deadhorse zu fahren. Nachdem wir noch unsere Vorräte aufgestockt hatten nahmen wir die einsame Strecke, den Dalton Hwy unter die Räder. Auf einem langen Streckenabschnitt lag der Smog der umliegenden Buschfeuer zäh in der Landschaft. Es war kein klarer Blick auf die Berge möglich. Ein kleiner Teil der Strecke ist Asphalt, der Rest ist Schotterstrasse. Lieber fuhren wir die nicht befestigte Strecke, diese ist viel besser unterhalten als die Teerstrasse mit den ausgebrochenen Löchern und Verwerfungen. Die Strasse leidet sehr, da der Permafrost langsam schmilzt und die Erde dadurch absinkt. Es wurde eine schöne und abwechslungsreiche Fahrt entlang von Bächen, durch die letzten immer kargen werdenden Wälder, über den Atigun Pass in die Tundra. Viele kleine Seen haben sich gebildet durch Regen und Schneeschmelze, die dann während des Sommers wieder austrocknen. Nach 2 ½ Tagen Fahrt erreichen wir dann Deadhorse. Kein Dorf im eigentlichen Sinne, sondern aufgestapelte Container und viel Bohrstationen, 2-3 Hotels und einen Laden. Nichts zum Verweilen! Den Röno können wir am Fluss auf einem grossen Kiesplatz parkieren neben 2 anderen Reisefahrzeugen. Die  geführte Tour am nächsten Morgen bringt uns raus zu den Ölfeldern von Prudhoe Bay und dem Arctic Ocean. Wir erhalten viele Informationen über die Ölvorkommnisse und die Betreiber, entdecken eine Herde Caribous und baden die Füsse im eiskalten Meer. Weiter nördlich geht es mit dem Auto nicht mehr!

Es war ein sehr emotionaler Moment für uns, hatten wir doch den südlichsten Punkt in Ushuaia und jetzt den nördlichsten in Prudhoe Bay erreicht. Ein lang gestecktes Ziel haben wir erreicht!

Es hat kurz geregnet und somit alle Rauchschwaden weggespült, wir haben herrlich klare Sicht auf der Rückfahrt. Begeistert wird fotografiert und geschwärmt über die tollen Ausblicke in diesem abgeschiedenen Landstrich. Unterwegs präsentieren sich die Moschusochsen am Strassenrand und die Elche stehen bereit für die besten Ablichtungen. 5 Tage und 1600km später erreichen wir wieder Fairbanks. Nach einer gründlichen Rönowäsche entdeckt Köbi noch einen defekten hinteren Stossdämpfer. Auch diese können wir auftreiben und ersetzen.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir in der Badewanne der Reisenden, den Chena Hot Springs. Welch eine Wohltat für Körper und Geist! Hier treffen wir weitere Schweizer Reisende und haben viel Gesprächsstoff und tauschen Infos aus.
Von hier fahren wir südlich über Delta Junction bis Paxon, dann auf dem Denali Hwy bis rüber nach Cantwell. Eine wunderschöne Strecke einem Fluss entlang, an Seen vorbei, über Hügelketten mit Blick auf die Alaska Range mit Gletschern und 4000m Gipfeln. Kurze Gewitterregen am Abend reinigen die Luft und bescheren und klare Sichtverhältnisse. Ja und ein neues Tier haben wir entdeckt, das Stachelschwein.
In Cantwell machen wir Station und besuchen von dort aus den Denali National Park. Am ersten Tag fahren wir die 13 Meilen rein, die für Alle zugänglich sind und freuen uns auf den nächsten Tag, wenn wir mit der Bustour weiter rein in den Park fahren können. Leider war dann am folgenden Tag die Sicht wieder gleich null. Dicke Rauchschwaden hingen in der Luft und trübten die Sicht, dass wir nicht mal die nächsten Hügel erkennen konnten. Leider sahen wir auch sehr wenig Tiere, nur einige Caribous und 2-3 Elche. Erst dann am Tag der Weiterreise klart die Sicht wieder auf und wir sehen sogar den Mt. Denali, der über 6000m hohe Gipfel, am blauen Himmel leuchten.
Einen Abstecher über den Hatchers Pass lohnte sich absolut, es war wie in der Schweiz auf einem Pass mit einem Alpseeli und Ausblick über die Täler. Wir besuchen eine alte „Independence Goldmine“ und schlendern durch die verfallene Anlage.
Für die nächste Etappe fahren wir südlich nach Anchorage und dann auf die Kenai Halbinsel.

British Columbia der Norden – Yukon

Wie schon im letzten Bericht erwähnt bereiteten wir uns auf die Überfahrt vor. Die Fähre von Port Hardy durch die Insidepassage nach Prince Rupert dauert gute 15 Std. und erspart uns ca. 2000km Fahrt auf der Strasse. Tagwache um 5 Uhr früh! Ja richtig, 2 Std. vorher muss eingecheckt werden damit es um 7:30 Uhr losgehen kann. So blieb genügend Zeit für das Frühstück am Hafen. Danach packen wir einige Sachen zusammen, z.B. Getränke, Snacks, Lesestoff sowie eine warme Jacke. Das Einschiffen benötigte so einige Zeit bis wir dann endlich ablegen konnten. Erstaunt stellen wir fest, dass es noch genügend freien Platz für die Fahrzeuge im Schiffsbauch hat und auch oben sind nicht mal 1/3 der Sitzplätze belegt. Schön, Glück für uns, gemütlich und ruhig. Unsere Logenplätze zuvorderst in der Mitte, einfach perfekt. Das Wetter meint es eigentlich sehr gut mit uns. Zwischendurch mal etwas Regen, dann wieder Sonne, jedoch wurden wir vom dicken Nebel verschont. Die Aussicht auf die vielen hundert Inseln, die Wälder, die Meeresarme die sich durchs Niemandsland schlängeln, genossen wir sehr. Ab und zu wurde das Pusten eines Buckelwals gesichtet oder die Rückenflosse eines Orkas erspäht. Atemberaubend war dann der Sonnenuntergang direkt vor uns, traumhaft. Es wurde ein recht langer Tag, da wir erst kurz nach Mitternacht in Prince Rupert anlegten, dann auf dem Camping einchecken, aufstellen, ankommen und kurz Durchatmen. Müde sind wir und gehen zur Ruh.
Die nächsten Tage sind wir für viele hundert Kilometer auf der Strasse. Wälder säumen die Strassen, Bergketten -teils noch mit Schnee bedeckt- werden sichtbar und zeigen sich von der schönsten Seite vor dem blauen Himmel, die Seen werden teils versteckt gehalten, teils leuchten sie türkisfarben um die Wette. Ein Abstecher über die Naturstrasse führt uns zu einem Lavafeld von 3km Breite und 22km Länge. Eine sehr eindrückliche, verlassene  Gegend. Nach vielen Jahren sieht man an einigen Orten, wie sich die Natur wieder etwas erholt und sich das Gebiet zurückerobert.

 

Tierisch geht es zu, wenn uns ein Bär an der Strasse begrüsst, das Erdhörnchen stramm am Strassenrand steht, der Fuchs sich zwischen die Büsche duckt und der Vielfrass sich nicht stören lässt.
Einsam und alleine sind wir unterwegs bis wir den Alaska Hwy erreichen, dann nimmt der Verkehr etwas zu. Wir treffen Schweizer, Deutsche, Österreicher und viele Kanadier, die die gleiche Idee und mehr oder weniger dasselbe Ziel haben wie wir. Da trifft man sich des Öfteren wieder und kann sich kurz austauschen.
Die Übernachtungsplätze sind vielfältig. Mal stehen wir irgendwo auf einem Platz im Nirgendwo, dann wieder auf einem Gemeinde Camping ohne Komfort mit Plumpsklo, dann mal wieder auf einem privaten Campingplatz mit Strom, Wasser, Dusche und Waschmaschine, je nach dem was gerade benötigt wird.
In Watson Lake steht der Schilderwald (Signe Post Forest) mit an die 100‘000 Schilder. Selbstverständlich platzieren auch wir ein Schild und verewigen uns damit. Danach machen wir einen Abstecher nach Carcross mit dem Naturphänomen der grossen Sanddünen. Hier sind wir auf den Spuren des Klondike Gold Rush, sehen einen Teil der Zugstrecke über den WhitePass und fotografieren die kleine Loki „the Duschesse“ 1878.
Beim Einkaufen müssen wir doch ab und zu leer Schlucken, denn die Preise in Kanada sind höher als in der Schweiz und vor allem hier oben ist es nochmals ein Stück teurer. Auch der Treibstoff ist recht teuer. Trotzdem habe ich heute Kirschen gekauft, die wir mit Genuss und Verstand essen.
Man gönnt sich ja sonst nichts!!

Vancouver Island

 

Kurz vor der Fährüberfahrt nach Vancouver Island haben wir mit unserem Röno bereits den 100‘000 Fahrkilometer gemacht.
Auf der kanadischen Seite hatten wir doch etwas mehr Wetterglück und die Temperaturen waren auch um einige wenige Grade höher. Wir installieren uns auf einem Camping etwas ausserhalb der Victoria und konnten mit dem Bus bis ins Zentrum fahren. Zwei ganze Tage schlendern wir durch die Stadt. Besonders schön war der Uferweg zur Fishermans Warft mit dem schwimmenden Häusern und den feinen Fischbuden. Die bunten Gärten mit den blühenden Rhododendren und Sträuchern erfreuten uns besonders. Der Marsch zum Nullpunkt des TransKanadaHighway, das Schild mit Mile 0, war lang jedoch sehr abwechslungsreich. Wir genossen diese kleine ruhige Stadt, die Schiffe im Hafen, die Wasserflugzeuge sowie die Beizli mit den feinen Köstlichkeiten.
Danach gings dem südwestlichen Ufer entlang bis Port Renfrew, dann weiter ins Landesinnere bis Gordon Bay am Lake Cowichan. Eine Strecke die uns durch viel Wald führt und nur ab und zu den Blick aufs Meer freigab. Die naturbelassenen Wälder, die Bäume sind dick mit Moos bedeckt und mit spanisch Moos behangen haben mystischen Charakter. Ich lasse meiner Fantasie freien Lauf und sehe alle möglichen Tiere oder Gegenstände darin.
An der Ostküste ist die Einsamkeit wieder vorbei. Wie auch andere Touristen, machen wir die Runde durch die Strassen von Duncan und bestaunen die über 40 Totempfähle. In Chemainus sind es dann die diversen Wandmalereien die beeindrucken mit den Motiven, der Genauigkeit der Details und den stimmigen Proportionen. In Nanaimo verbringen wir 3 Regentage mit Spaziergängen und gemütlichen Ruhetagen. Immer wieder sehen wir Kolibris die von Blüte zu Blüte schwirren, sehen den Weisskopfseeadler zu und wundern uns über die enormen Wasserbewegungen von Ebbe und Flut. Bei der Weiterfahrt, natürlich wieder im Regen, zappelt unser Röno bei jedem Anfahren und die Reifen drehen durch. Oh, oh, so schnell haben die, doch noch guten und mit genügend Profil behafteten Reifen nachgelassen. Fast wie auf Eiern fahren wir weiter, suchen dann einen Reifenhändler auf und bestellen neue „Schuhe“ für unseren geplagten Reisebegleiter. Somit verkürzt sich die Zeit am Sproat Lake um einen Tag. Nicht so schlimm, denn zum Baden ist es zu frisch und sonst nichts los. An der Küste jedoch zeigt sich am Nachmittag die Sonne und wir sitzen noch lange am Abend draussen und schauen über das Meer. Der nächste Abstecher führt uns zum Buttler Lake, einem Stausee. Von dort geht’s zum Gold River und danach die Naturstrasse der Woss Hwy, eine 40km lange Abkürzung nach Woss. Die Strasse führte durch dichte Wälder, wurde immer schmäler und mit vielen Löchern übersäht, Sturmholz liegt nahe der Strasse oder wurde nur für die Durchfahrt frei gesägt. Gerade 2 Autos kommen uns entgegen in den ersten 20km. Nicht gerade vertrauenserweckend, bis zur Einfahrt der Holztransporter. Danach ist auch die Strasse etwas breiter und besser in Schuss. Unterwegs sehen wir ein Rudel Hirschkühe, die uns genauso bestaunen wie wir sie! Somit erreichen wir den Hyw 19 und fahren weiter nördlich bis kurz vor Port Mc Neill und biegen rechts ab zur Alder Bay. Camping direkt am Wasser mit Sicht auf die davor liegenden Inseln. Weisskopfseeadler, Enten, Gänse, Seehunde, Schiffe, Fähren und Kreuzfahrtschiffe verkürzen uns die Zeit. Schön hier, auch wenn das Wetter wieder einmal nicht so mitmacht. Beim Schreiben hier ist es draussen trüb, nasskalt und sehr windig, sodass ich halb Seekrank werde nur vom Zusehen wie ein Schiffli sich durch die Wellen kämpft und hier anlegt.
Morgen geht es für 3 Tage nach Port Hardy und dann am Montag in aller Frühe auf die Fähre auf die Inside Passage nach Port Rupert.