Guatemala

Guatemala bis 7.2.19

Und wieder der schon eingespielte Ablauf in einem neuen Land: Geld wechseln resp. am Bankomaten holen, SIM Karte fürs Telefon kaufen, registrieren, mit ein paar Quetzales aufladen und den ersten Einkauf tätigen, sowie immer schön den Wechselkurs im Auge behalten. Die Preise variieren von Land zu Land und können schon mal empfindlich ins Portemonnaie gehen, wenn man aus Versehen das falsche Produkt d.h. die falsche Marke vom Gestell nimmt.
Auch in diesem Land, wie schon in vielen vorhergehenden, ist das Abfallproblem nicht gelöst. Überall am Strassenrand liegt allerlei Müll rum, am Schlimmsten ist es bei den Einfahrten zu den Mülldeponien, es interessiert hier einfach niemanden. Ansonsten sind die Felder wieder bis weit oben hin bepflanzt. In fast jedem Dorf werden am Strassenrand die Ernteprodukte verkauft. In einem Dorf sind es Bananen, im nächsten Mandarinen, Mangos, dann Ananas oder auch Kartoffeln. Vom Kind bis zum Greis sind alle in den Feldern beschäftigt.
Ein Besuch der Ruinen von Tikal ist ein Muss in Guatemala. Es ist eine riesige Anlage mitten im Urwald. Ein Teil der Anlage ist ausgegraben und wird gut unterhalten, den Rest kann man sich vorstellen. Die Form der von der Natur überwachsenen Hügel ist klar ersichtlich. Einige der Pyramiden sind 65m hoch und können bestiegen werden. Danach befindet man sich über den Baumkronen, sieht von oben die Dimensionen und kann den Blick in die Ferne schweifen lassen. Dies war eine Anlage, von der wir wirklich begeistert waren, haben für den Moment jedoch genug von Ruinen und Steinhaufen.
In den Wäldern können wir einige sehr schöne Tiere und Vögel beobachten. So den Tucan mit dem Collier, den Smaragd Tucan, den schimmernden Truthahn, mehrere Spechte und viele grüne Loros. Auf dem Camping besuchten uns die Nasenbären, ein Agouti und wir hören, sehen und bestaunen die Brüll- und Spinnenaffen.
Köbi freut sich über den nächsten Stellplatz, der liegt im Marinehafen am Rio Dulce. Da gibt es riesige Schiffe und Katamarane zu sehen, einige in Revision, andere eingelagert. Eine Bootstour auf dem Fluss mit dem Besuch des ungewöhnlichen Ortes Livingston darf nicht fehlen. Wir wurden aufgefordert unsere Bikes mitzunehmen und damit den weitläufigen Ort zu erkunden. Livingston ist nur per Boot erreichbar über den Rio Dulce oder von Belize her.
Die Hauptstadt Guatemala umfahren wir und besuchen die Cabana Suiza etwas oberhalb mit Aussicht auf die City. Wir essen schweizerisch, Rösti mit Bratwurst, Aprikosenwähe, Apfelstrudel, zum Zmorge nochmals Rösti und sehr feines Brot. Hmm… Das deutlich spürbare Erdbeben von 6,4 Pt. auf der Richterscala, während dem Essen liess alle Gäste kurz innehalten und abwarten. Die vielleicht 10 Sekunden fühlten sich deutlich länger an und hinterliessen ein komisches Gefühl im Bauch. Ist jedoch nichts passiert in der Gegend.
Danach geht’s nach Antigua mit der perfekten Aussicht auf den Vulkan de Agua. Ab und zu sieht man vom Dorf aus auch den aktiven Vulkan Fuego und den besteigbaren Vulkan Acatenango. Das Dorf farbenfroh und mit sehr alten Kirchenruinen, Überreste der diversen Erdbeben. Da gerade Markttag ist begeben auch wir uns ins Getümmel und Gewühl der vielen Stände und staunen über die unendlich vielen Dingen, die hier verkauft werden. Ab und zu folgt dann noch ein Kopfschütteln über alles was der Mensch nicht braucht und doch haben will!
Das Hochland von Guatemala ist extrem hügelig und führt uns wieder einmal bis über 3000m hoch, danach wieder extrem steil runter auf 1600m an den Atitlan See. Der Stellplatz auf einer Hotelwiese liegt perfekt am See mit Blick auf die 3 Vulkane, die auf der anderen Seite des Sees aufragen. Das sind der Tolimo, der Atitlan und der San Pedro, die sich von frühmorgens bis am Mittag zeigen, danach im Nebel und den Wolken verschwinden.  Die Weiterfahrt wird wieder eine Prüfung für unseren Röno, seine Zugkraft und die Bremsen, denn es heisst wieder rauf auf 3000m innerhalb von 7km, dann kurvig runter und wieder rauf bis wir dann das Refugio Quetzal auf 2000m ansteuern. Es ist erst Mittag und wir buchen eine kurze Tour in den Nebelwald mit Sichtung des seltenen Vogels, dem Quetzal. Wie so üblich in der Natur, ist das Männchen viel schöner und mit den leuchtend grünen, langen Schwanzfedern (auch Wappentier von Guatemala) und lässt sich nicht so gut von der Linse einfangen. Ein goldener Abschluss in diesem Land, denn es geht wieder zurück nach Mexiko.